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  • 23-05-26 NATO Manöver Air Defender – Massive Flugausfälle oder wenige Minuten Verspätung?

26.05.2023

NATO-Manöver „Air Defender 23“ – Ein Belastungstest für die militärische Flugsicherung

EUFI

Die in der Zeit vom 12.-23. Juni 2023 stattfindende „Air Defender 23“ stellt Beteiligte und Betroffene vor enorme Herausforderungen. Die NATO-Übung, an der Kampfjets, Hubschrauber sowie Transport- und Tankflugzeuge nach Deutschland entsendet werden oder direkt von ihren Heimatflugplätzen aus Mitteleuropa teilnehmen, ist mit 25 beteiligten Nationen die größte multinationale Luftoperation seit Jahrzehnten.

Zu diesem Zweck werden drei große Lufträume in Nord-, Ost- und Süddeutschland mit Ausnahme des Wochenendes dreimal täglich für bis zu 4 Stunden gesperrt, um den erforderlichen Raum für taktische Übungen der rund 240 Flugzeuge und ihre Besatzungen zu schaffen. Der größte Luftraum erstreckt sich im Norden über Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Teile der Nordsee.

Ob und inwieweit sich das hohe militärische Flugaufkommen auf den zivilen Luftverkehr auswirken wird, bleibt abzuwarten. Nach Einschätzung des Inspekteurs der Luftwaffe, Generalleutnant Ingo Gerhartz, werden sich die Einschränkung in Grenzen halten, Flugausfälle sein nicht zu erwarten. Durch rotierende Nutzung der Lufträume Nord, Ost und Süd könne der zivile Luftverkehr die Luftraumsperrungen umfliegen. Matthias Maas, Chef der Gewerkschaft der Flugsicherung (GdF), zeigt sich weniger optimistisch und spricht von massiven Auswirkungen auf den Ablauf der zivilen Luftfahrt. Auch geringe Verspätungen könnten sich über den Tag aufbauen, sodass Flugzeuge durch Nachtflugverbote nicht mehr rechtzeitig die letzte Landung des Tages machen können.

Die Luftwaffe hat in den letzten Jahren wiederholt Übungen in allen drei Lufträumen durchgeführt, die infolge der guten Zusammenarbeit zwischen militärischer und ziviler Flugsicherung sowie der Luftverteidigung tatsächlich wenig Störungen auf den zivilen Luftverkehr zur Folge hatten. Auch in vergangenen Krisen, Spannungsfällen und Kriegen, wie zuletzt beim Einmarsch in die Ukraine, wurden in Zusammenarbeit mit der Bundeswehr durch die Deutsche Flugsicherung GmbH (DFS) schnellstens Flugkorridore geschaffen. Somit zeigt sich die DFS seit Jahren als zuverlässiger professioneller Partner.

Problematisch ist jedoch, dass insbesondere die militärische Flugsicherung in Sachen Personal längst in der Mangelverwaltung operiert und zuletzt in Teilen schon Schwierigkeiten signalisierte, die Erfüllung des militärischen Auftrags im Grundbetrieb sicher zu stellen.

Jede Abweichung von einer Standardroute erfordert Organisation durch qualifiziertes und gut ausgebildetes Flugsicherungspersonal – fehlen die Leute, dauert es länger.

Die GdF weist ebenfalls auf eine knappe und hochbelastete Personaldecke hin, die bei einer Übung dieser Größenordnung schonungslos zur Geltung komme.

Auch wenn am Ende alles gut gehen wird – schon, weil sich alternative Szenarien denkgesetzlich verbieten – und der vereinte Kräfteansatz militärischer und ziviler Flugsicherungen die verkehrsintensiven Spitzen abzufedern im Stande sein wird, werden sich Verspätungen und Flugausfälle der zivilen Luftfahrt nicht vermeiden lassen.

Die sicherheitspolitische Lage führt dazu, dass die „Air Defender 23“ zurecht viel Unterstützung findet.

Ein Belastungstest für die militärische Flugsicherung! Möge die militärische Führung recht behalten oder den Personal- und Infrastrukturproblemen der militärischen Flugsicherung das Maß an Aufmerksamkeit widmen, das sie braucht.

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